Scorion an der Hochschule Leiden

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Wir haben uns erneut mit einem Institut zusammengesetzt, bei dem wir im Rahmen des neuen Curriculums ein digitales Portfolio zur Sammlung von Feedback eingerichtet haben. Diesmal haben wir mit Rachel van Egeraat-Verbeek, Dozentin für Physiotherapie, von der Hogeschool Leiden gesprochen. Rachel erzählt uns im Interview, warum sie sich für Scorion entschieden hat, wie Scorion angewendet wird und welche Erfahrungen Lehrkräfte und Studierende mit Scorion bisher gemacht haben.

Rachel arbeitet als Dozentin für Physiotherapie an der Hogeschool Leiden. Dort koordiniert sie den Bereich der Studierendenbetreuung. Das digitale Portfolio, das in Scorion erstellt wird, fällt unter die Studienkomponente Pro-Coaching. In dieser Studienkomponente wird geprüft, ob der Studierende genügend Daten in seinem Portfolio gesammelt hat, um zu zeigen, dass er bereit ist, in das nächste Semester oder Jahr aufzusteigen. Rachel ist also nicht nur für den Inhalt verantwortlich, sondern auch für Scorion.

Was war der Grund für die Kontaktaufnahme mit Scorion?
An den Gesprächen mit Robert und Simone habe ich mich erst später beteiligt. Im September letzten Jahres (2021) haben wir ein neues Curriculum eingeführt. Das Curriculum entwickelte sich vom Prüfen um des Prüfens willen, zu Prüfungen, die das tatsächliche Lernen fördern. Und das erfordert ein anderes Instrument als nur ein Punktesystem. Die Studierenden sollten verstehen, welches Feedback sie erhalten haben und dass sie auch etwas mit dem Feedback anfangen sollten. Das ist nur möglich, wenn der Studierende die Verantwortung für das Umfeld übernimmt, in dem er das Feedback erhält.

Vorher hatten wir ein papiergestütztes System, bei dem wir alles aufgeschrieben haben und die Studierenden den Prüfungsstoff dann zu einem bestimmten Zeitpunkt nacharbeiten konnten. Die Studierenden mussten dann auch in Hieroglyphen lesen können, denn sie mussten natürlich die Handschrift der Kollegen lesen können. Und am Ende vergessen die Studierende alles einfach wieder. Wir waren auf der Suche nach einem Tool, mit dem wir den Studierenden die Möglichkeit geben können, ein Portfolio zu erstellen, in dem sie jederzeit auf ihr Feedback zugreifen können und auch selbst die Initiative ergreifen können, ihr Feedback einzuholen. Das Curriculum, das entwickelt wurde, ist sehr stark auf die Eigenregie der Studierenden ausgerichtet. Da passt es nicht, wenn man als Fachhochschule alles kontrolliert. Eine Art Ablagebox, mit der der Studierende nichts anfangen kann und in der er keine Initiative hat, ist daher nicht angebracht. So wurde die Entscheidung für Scorion getroffen.

Wie haben Sie sich an dem Produkt Scorion orientiert, haben Sie sich auch andere Produkte angesehen?
Es gab ein Pilotprojekt mit einem anderen Produkt, aber sehr bald wurde der Name Scorion erwähnt. Wir können dies selbst einrichten und anpassen, und es passt vollständig in den Lehrplan.

Wie wird Scorion an Ihrer Hochschule eingesetzt?
Wir haben letztes Jahr im 1. Jahr angefangen. Als wir den Lehrplan geschrieben haben, haben wir uns gefragt: Welche Feedback-Momente erwarten wir in diesem Teil des Lehrplans? Oder mit dieser Prüfung? Welche formativen Momente bereiten auf die summativen Momente am Ende des Semesters vor? Und wie stellen wir sicher, dass die Studierenden ein Feedback zu ihren Tätigkeiten erhalten?

Also haben wir versucht, Scorion so gestalten. dass es für jeden Teil, für den die Studierenden Punkte sammeln oder für den sie formative Momente haben, es auch Formulare gibt, die dies erleichtern. Wir haben also vor allem dafür gesorgt, dass es für jeden Zeitpunkt ein entsprechendes Formular gibt, damit die Studierenden immer die Möglichkeit haben, Feedback einzuholen. Was wir jetzt in den Jahren 1 und 2 machen, möchten wir in den Jahren 3 und 4 ebenfalls umsetzen. Diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen.

Wie gefällt Ihnen die Verwendung von Scorion?
Ich persönlich nutze Scorion sehr gerne, denn es ist sehr zugänglich. Allerdings habe ich auch festgestellt, dass es nicht so einfach ist, wenn man es in ein Team integrieren will. Kollegen und Kolleginnen, die weniger gut mit digitalen Medien umgehen können, haben möglicherweise Schwierigkeiten bei der Umstellung auf ein neues Curriculum und erkennen nicht, wie wichtig dies ist. In dem Fall, kann ein neues Software-Programm eine ziemliche Herausforderung sein. Um diesen Prozess zu unterstützen, haben wir viele Schulungen und Instruktionen angeboten. Die Nutzer und Nutzerinnen schauen es nicht unbedingt immer im Instruktionsmanual nach, wenn sie gerade nicht weiterkommen. Das braucht viel Zeit und Geduld.

Die Studierenden müssen sich auch ein wenig daran gewöhnen, da sie diese Art der Entwicklung normalerweise nicht aus ihrer vorherigen Ausbildung kennen. Sie finden es aufregend und komisch, dass sie selbst dafür verantwortlich sind, zu fragen, wie es ihnen geht. Schließlich sind sie es gewohnt, dass dies von oben bestimmt wird.

Die Frage ist also, wie können wir den Übergang leichter zugänglich machen? Denn wenn die Studierenden erst einmal herausgefunden haben, wie Scorion funktioniert, finden sie es sehr einfach und können gut damit arbeiten. Aber bevor sie es wirklich herausgefunden haben, sind sie schon ein paar Monate weiter, und das ist Zeit, die man eigentlich nicht hat. Im ersten Jahr haben wir wöchentliche Treffen mit den Studierenden und ihren betreuenden Dozenten. Die Dinge laufen jetzt viel besser, auch dank der Erfahrung unserer Kollegen und Kolleginnen.

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